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Am Foto v.l.n.r.: Danny Güthlein und Reinhard Draxler (Vorstände Kelag), Ivan Šmon (Elektro Gorenjska, Geschäftsführer), Eva Tatschl-Unterberger und Michael Marketz (Kärnten Netz-Geschäftsführer:in:)

EU fördert Notstromverbindung zwischen Kärnten und Slowenien

16 | Oktober 2024
Bei einem Unwetter mit schwerem Eisregen wurde im Februar 2014 die Stromverbindung nach Jezersko im Kokratal auf 25 Kilometern Länge beschädigt und hat den Ort vollständig von der Stromversorgung abgeschnitten.

„Rasch und unbürokratisch haben wir damals gemeinsam mit Technikerinnen und Technikern von Kärnten Netz und Elektro Gorenjska eine 200 Meter lange 20-kV-Leitung über den Seebergsattel errichtet. Auf diese Weise konnten die Bewohnerinnen und Bewohner von Jezersko von der österreichischen Seite aus binnen kurzer Zeit wieder mit Strom versorgt werden“, blickt Kelag-Vorstand Reinhard Draxler zurück. „Diese Krise hat uns damals eindringlich vor Augen geführt, wie entscheidend grenzüberschreitende Notstromverbindungen in solchen Situationen sind.“ 

Grenzüberschreitende Nachbarschaftshilfe sichert Versorgung
Wetterbedingte Ausfälle in der Stromversorgung führen dazu, dass die grenzüberschreitende Nachbarschaftshilfe bei Störungen zunehmend an Bedeutung gewinnt. „Die vor zehn Jahren errichtete Notstromverbindung wurde von Kärnten Netz und Elektro Gorenjska bei Stromausfällen und Wartungsarbeiten bereits in über 60 Fällen beidseitig genutzt. Im Rahmen des EU-Projektes „GreenSwitch“ wird die bestehende Notstromverbindung über den Seebergsattel zur gegenseitigen Störungsaushilfe nun durch die Kärnten Netz verstärkt“, erläutern die beiden Geschäftsführer der Kärnten Netz, Michael Marketz und Eva Tatschl-Unterberger. Die Verlegung eines neuen Mittelspannungskabels durch den Loibltunnel wird ebenfalls der gegenseitigen Aushilfe im Störungsfall dienen und künftig einen höheren Leistungsaustausch ermöglichen. Beide Maßnahmen werden von der EU gefördert und bis Ende 2028 umgesetzt. 

Landeshauptmann Peter Kaiser: „Naturkatastrophen — wie wir sie in den vergangenen Jahren leider viel zu oft erleben mussten — kennen keine Landesgrenzen. Um schnelle Hilfe gewährleisten zu können, ist es daher unabdingbar, grenzüberschreitende Notfallpläne zu erarbeiten. Ein zentraler Punkt ist auch die Aufrechterhaltung der lebensnotwendigen Infrastruktur. Im Zuge des EU-Projekts „GreenSwitch“ werden Kärnten Netz und die slowenische Elektro Gorenjska die Notstromverbindung zwischen Kärnten und Slowenien verstärken und so ein redundantes Netz aufbauen, von dem die Menschen auf beiden Seiten der Karawanken gleichermaßen im Ernstfall profitieren werden. Das ist gelebte Nachbarschaftshilfe einer immer enger zusammenwachsenden gemeinsamen Region im Herzen Europas.“   

Länderübergreifendes EU-Förderprojekt GreenSwitch
Erstmals in der Geschichte der Kärnten Netz werden Netzinfrastrukturprojekte von der Europäischen Kommission gefördert. Unter dem Projekttitel „GreenSwitch“ setzt ein internationales Konsortium — bestehend aus vier slowenischen und zwei kroatischen Netzbetreibern sowie der Kärnten Netz — das Förderprojekt um. Ziel des Projektes ist es, die bestehende Strominfrastruktur optimal zu nutzen sowie neue Technologien und fortschrittliche Funktionalitäten in die Übertragungs- und Verteilernetze zu integrieren, um eine höhere Einbindung erneuerbarer Energieträger in die Netzinfrastruktur zu ermöglichen und die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Mit „GreenSwitch“ fließen rund 25 Millionen Euro an EU-Mitteln in das Kärntner Stromnetz. Die grenzüberschreitende Verbindung als Teil dieses Projekts wird für die Aushilfe bei Störfällen dienen.

Ivan Šmon, Geschäftsführer von Elektro Gorenjska hebt abschließend hervor: „Ich möchte allen meinen aufrichtigen Dank aussprechen, die durch ihre harte Arbeit und ihr Engagement die Umsetzung dieses Projekts ermöglicht haben. Die Bemühungen jedes einzelnen haben dazu beigetragen, dass wir heute gemeinsam diesen Erfolg feiern können. Mein Dank gilt auch unseren österreichischen Partnern, insbesondere den Mitarbeiter:innen der Kärnten Netz, die damals unter schwierigen Bedingungen ihre Bereitschaft zur Hilfe und Zusammenarbeit gezeigt haben. Heute, zehn Jahre später, repräsentiert diese Verbindung die Energiestabilität beider Länder und bildet die Grundlage für unsere langfristige Zusammenarbeit. Unsere Verbindung ist zu einem dauerhaften Symbol dessen geworden, was wir gemeinsam erreichen können.“